Pressemitteilung

251/2025/34/Q
Fürth, den 10. September 2025

Zahl der meldepflichtigen Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen sinkt in 2024 um fast 22 Prozent

Wiedergewinnung liegt mit 63,7 Prozent deutlich über dem langjährigen Durchschnitt

Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, werden im Jahr 2024 in Bayern
286 meldepflichtige Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert und damit
79 weniger als im Vorjahr. Davon ereignen sich 217 bei der Beförderung und 69 beim Umgang mit diesen Stoffen. Nach Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik kommt es bei 73 Unfällen zur Verunreinigung eines Oberflächengewässers wie Seen und Flüssen, die bei sieben Unfällen ein Fischsterben auslöst. Insgesamt gelangen
623,3 Kubikmeter potenziell wassergefährdende Substanzen, darunter 261 Kubikmeter Jauche, Gülle und Gärreste in die Umwelt. Durch Sofort- und Folgemaßnahmen können 397,2 Kubikmeter und damit über die Hälfte der wassergefährdenden Substanzen wiedergewonnen werden. 226,1 Kubikmeter verbleiben in der Umwelt.

Fürth. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, werden im Jahr 2024 in Bayern insgesamt 286 meldepflichtige Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen registriert, 43 davon in Wasserschutzgebieten bzw. Heilquellenschutz-, Überschwemmungs- oder sonstigen schutzwürdigen Gebieten. Insgesamt werden – so weit von den zuständigen Überwachungsbehörden quantifizierbar – gut 623 Kubikmeter potenziell wassergefährdende Substanzen, darunter rund 109 Kubikmeter Mineralöle bzw. Mineralölprodukte, freigesetzt. Die durchschnittlich freigesetzte Menge bei allen Unfällen mit Mineralölprodukten liegt bei gut 446 Liter pro Unfall.

Die Mehrzahl der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen ereignet sich mit 217 Fällen bei deren Beförderung. Solche Unfälle betreffen meistens die Betriebsstofftanks von Straßenfahrzeugen (162 Fälle) und deutlich seltener Tanks und Tankcontainer zum Transport (24 Fälle). Dabei gelangen fast 118 Kubikmeter wassergefährdende Substanzen in die Umwelt. Der größere Teil der im Jahr 2024 freigesetzten Stoffmengen fällt mit knapp 506 Kubikmetern bei den insgesamt 69 Unfällen beim Umgang wie beispielsweise der Lagerung von wassergefährdenden Stoffen an. Hier sind es gut 474 Kubikmeter vorwiegend sonstige Stoffe, darunter Gülle, Jauche oder Silagesickersäfte, die in die Umwelt gelangen.

Durch Sofort- und Folgemaßnahmen, wie das Aufbringen von Bindemitteln, das Ein-bringen von Gewässersperren oder das Aufbereiten des verunreinigten Materials an der Unfallstelle, können im Jahr 2024 gut 397 Kubikmeter und damit 63,7 Prozent der freigesetzten Stoffe wiedergewonnen werden. Im langjährigen Zeitvergleich liegt der Wert seit 2010 durchschnittlich bei 51,4 Prozent. Bei Unfällen mit Mineralölprodukten liegt die Rückgewinnungsquote mit 79,0 Prozent weit darüber.

Betroffen von Umweltfolgen im Sinn einer Verunreinigung sind im Jahr 2024 im Besonderen Böden (215 Unfälle) und versiegelte Flächen (152 Unfälle) sowie Oberflächengewässer (73 Unfälle). Im Fall der Verunreinigung von Oberflächengewässern kommt es bei sieben Unfällen zu einem Fischsterben. Die Wasserversorgung bzw. das Grundwasser sind in 17 Fällen betroffen. Zu beachten ist, dass ein einzelner Unfall mehrere Unfallfolgen haben kann.

 

Hinweise:
Die Erhebung wird jährlich bei den nach Landesrecht für Anzeigen über die Unfälle beim Umgang mit und bei der Beförderung von wassergefährdenden Stoffen zuständigen Behörden und Dienststellen durchgeführt. Sie dient dem regelmäßigen Überblick über das Gefahrenpotential und die sich aus den Unfällen ergebenden Umweltbelastungen im Hinblick auf den Gewässerschutz. Angezeigt werden dabei Unfälle, bei denen eine nicht unerheblichen Menge wassergefährdender Stoffe austritt.

Genesis Tabellen: Code: 32311
Inhalt: Erhebung der Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen