Pressemitteilung
Fürth, den 28. August 2025
Getreideernte in Bayern 2025: Überdurchschnittliche Erntemenge von 6,3 Millionen Tonnen erwartet
Hektarertrag wird beim Winterweizen auf 75,0 Dezitonnen und bei der Wintergerste auf 74,0 Dezitonnen geschätzt
Nach Schätzungen des Fachteams des Bayerischen Landesamts für Statistik wird 2025 eine Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von insgesamt 6,3 Millionen Tonnen prognostiziert. Dies zeigen die bisher ausgewerteten Ertragsmessungen aus der „Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung“ in Verbindung mit Ertragsschätzungen der amtlichen Berichterstatter zum Berichtsmonat Juli.
Trotz des viel zu warmen und trockenen Frühjahres und der langen Regenphase im Juli, ergibt sich für die Gesamterntemenge voraussichtlich ein Zuwachs von 14,8 Prozent gegenüber dem schwierigen Erntejahr 2024. Im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 2019 bis 2024 wird eine Steigerung von 1,6 Prozent erwartet.
Der durchschnittliche Hektarertrag der flächenstärksten Getreideart Winterweizen liegt voraussichtlich bei etwa 75,0 Dezitonnen. Dies entspricht einem Plus von 7,9 Prozent gegenüber 2024. Der Ertrag bei der Wintergerste wird auf 74,0 Dezitonnen je Hektar geschätzt. Hier zeichnet sich eine erhebliche Steigerung von 22,6 Prozent zum Vorjahr ab.
Fürth. Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamtes für Statistik mitteilt, wird eine überdurchschnittliche Getreideernte von 6,3 Millionen Tonnen (t) erwartet. Im Vergleich zum Vorjahr mit rund 5,5 Millionen Tonnen ergibt sich ein deutlicher Zuwachs von 14,8 Prozent und zum langjährigen Mittel (2019/2024) eine Erhöhung um 1,6 Prozent (6,2 Millionen Tonnen).
Gesamternte: Steigerung des Hektarertrages und der Anbaufläche
Nach den bisher ausgewerteten Ertragsmessungen wird in Bayern mit einem Durchschnittsertrag beim Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) von 70,4 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet. Dies sind deutliche 12,6 Prozent mehr als im Vorjahr (62,5 dt/ha) und 5,7 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2019/2024 (66,6 dt/ha).
Die bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) wächst nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung 2025 gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Prozent von 874 846 Hektar (ha) auf 891 859 ha. Gegenüber dem langjährigen Mittel (2019/2024: 928 423 ha) reduziert sich die Anbaufläche allerdings um 3,9 Prozent.
Flächenstärkste Getreidearten: Steigerung der Ernte bei Winterweizen und Wintergerste
Der Durchschnittsertrag bei der flächenstärksten Getreideart Winterweizen steigert sich auf 75,0 dt/ha (+7,9 Prozent gegenüber 2024). Bei der gleichzeitigen Flächenzunahme um 8,6 Prozent auf 486 280 ha errechnet sich beim Winterweizen eine Erntemenge von rund 3,6 Millionen Tonnen, was eine deutliche Zunahme um 17,3 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Im Vergleich zum langjährigen Mittel ergibt sich ebenfalls eine Zunahme von 2,6 Prozent.
Bei der Wintergerste liegt der Hektarertrag nach derzeitigen Berechnungen bei 74,0 dt/ha (+22,6 Prozent gegenüber 2024). Bei einer gleichzeitigen Flächenabnahme um 12,2 Prozent auf 190 575 ha errechnet sich hier eine Erntemenge von rund 1,4 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Plus von 7,7 Prozent gegenüber 2024 und einem Verlust zum langjährigen Mittel von 3,7 Prozent.
Sommergerste zeigt sich überaus positiv
Der durchschnittliche Hektarertrag bei der Sommergerste liegt mit voraussichtlich 57,7 dt/ha um 18,3 Prozent deutlich über dem Vorjahresniveau (48,8 dt/ha). Mit 84 635 ha Anbaufläche, das sind 9,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wird voraussichtlich eine Erntemenge von rund 0,5 Millionen Tonnen eingefahren. Damit liegt die Erntemenge bei der Sommergerste im Jahr 2025 um 29,3 Prozent über dem Vorjahr und um 11,6 Prozent über dem Durchschnitt der Jahre 2019 bis 2024.
Winterraps: Zuwachs bei der Erntemenge; Rückläufiger Ertrag
Beim Winterraps wird ein Rückgang beim durchschnittlichen Hektarertrag auf 36,9 dt/ha erwartet, dies sind 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei einer Anbaufläche von 115 480 ha (+2,9 Prozent gegenüber 2024) wird somit eine Erntemenge von rund 0,4 Millionen Tonnen erwartet. Das entspricht einem leichten Plus von 1,5 Prozent gegenüber 2024 und einem deutlichen Zuwachs von 15,0 Prozent gegenüber dem langjährigen Mittel.
Bayerische Hektarerträge der Getreideernte im 30-Jahres-Vergleich
Die in den letzten dreißig Jahren besten Hektarerträge bei der Getreideernte (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) wurden im Jahr 2014 mit 75,4 dt/ha erzielt. Es folgen die Jahre 2020 mit 71,0 dt/ha und 2017 mit 70,7 dt/ha. Die geringsten Hektarerträge gab es mit 50,6 dt/ha und 54,0 dt/ha in den Jahren 2003 und 1995.
Die Anbaufläche hat sich im Zeitraum von 1995 bis 2024 um etwa ein Fünftel (21,3 Prozent) von 1 111 296 ha auf 874 846 ha verringert.
Witterungseinflüsse auf Getreideernte 2025
Für die Wintergetreidearten waren die Saatbedingungen ab Oktober gut. Auch konnten keine nennenswerten Auswinterungsschäden festgestellt werden. Ebenso gut waren die Saatbedingungen für das Sommergetreide. Das überdurchschnittliche warme, sonnige und viel zu trockene Frühjahr führte vor allem auf schwächeren Standorten zu Ertragseinbußen. Es folgte eine Hitzephase ab Mitte Juni die die Wintergerste zügig abreifen ließ. Zunächst zeichnete sich ein günstiges Erntewetter ab. Allerdings stellte sich ab Anfang Juli eine längere Regenphase ein, die zu Ernteunterbrechungen führten. Ab Mitte Juli war aufgrund der Nässe eine Ernte vielerorts gar nicht mehr möglich. Ab Anfang August konnte mit zunehmend trockenerer Witterung die Ernte fortgeführt werden.
Hinweise:
Mehr Ergebnisse enthält der Statistische Bericht, der (voraussichtlich) im Februar 2026 erscheint: „Ernte der Feldfrüchte und des Grünlandes / Stichprobenerhebung 2025“ (Bestellnummer: C2102C 202500).
Regionalisierte Daten stehen nicht zur Verfügung.

