Pressemitteilung

236/2025/32/A
Fürth, den 27. August 2025

Erstmals seit 2008 sinken im Jahr 2023 die Gesundheitsausgaben in Bayern gegenüber dem Vorjahr

Ausgaben für Gesundheit im Freistaat sinken im Jahr 2023 nominal um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 78,5 Mrd. Euro.

Im Jahr 2023 sinken die Gesundheitsausgaben im Freistaat nominal (also ohne Berücksichtigung der Inflation) um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt
78,5 Mrd. Euro. Pro Kopf ergibt sich damit eine geringfügige Abnahme um 75 Euro auf durchschnittlich 5 858 Euro. Grund für den Rückgang sind erheblich sinkende Ausgaben im Bereich der öffentlichen Haushalte. Hier haben sich die Ausgaben gegenüber 2022 nahezu halbiert (Rückgang um 44,4 Prozent oder 3,6 Mrd. Euro). Das ist auf stark rückläufige Ausgaben im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zurückzuführen. Damit sinken die Gesundheitsausgaben in Bayern erstmalig seit Beginn des Betrachtungszeitraums im Jahr 2008, obwohl Waren und Dienstleistungen im Bereich „Gesundheit“ im selben Zeitraum um 2,7 Prozent teurer geworden sind (gemessen an den Verbraucherpreisen). In Deutschland insgesamt zeigt sich dabei eine ähnliche Entwicklung.

Fürth. Für das Jahr 2023 beziffert das Bayerische Landesamt für Statistik die Gesundheitsausgaben im Freistaat auf rund 78,5 Mrd. Euro. Hierzu zählen die Ausgaben der gesetzlichen und privaten Kranken- und Pflegeversicherung, der gesetzlichen Renten- und Unfallversicherung, der öffentlichen und privaten Haushalte sowie der Arbeitgeber. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausgaben um rund 233 Mio. Euro oder nominal 0,3 Prozent geringer ausgefallen. Damit verzeichnet Bayern das erste Mal seit Beginn der Gesundheitsausgabenrechnung im Jahr 2008 eine Verringerung der Gesundheitsausgaben gegenüber dem Vorjahr. Dies gilt, obwohl die Verbraucherpreise im Bereich „Gesundheit“ im selben Zeitraum um 2,7 Prozent angezogen haben und damit gesundheitsbezogene Waren und Dienstleistungen teurer wurden. Der Rückgang bei den Gesundheitsausgaben ist insbesondere auf die Entwicklung bei den öffentlichen Haushalten zurückzuführen, die mit einem Minus von nominal 44,4 Prozent nur noch halb so viel Geld für Gesundheitsausgaben aufwenden mussten wie ein Jahr zuvor. Entscheidend für die rückläufigen Gesundheitsausgaben sind die auslaufenden Corona-Maßnahmen, die in den Jahren 2021 und 2022 noch zu starken Zuwächsen geführt haben. Pro Kopf belaufen sich die jährlichen Gesamtausgaben für Gesundheit in Bayern im Jahr 2023 auf 5 858 Euro, das ist ein Rückgang um 75 Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Im Gegensatz zu den öffentlichen Haushalten steigen die Gesundheitsausgaben bei fast allen anderen Ausgabenträgern im Jahr 2023 – mit Ausnahme der sozialen Pflegeversicherung, bei der die Ausgaben mit -0,2 Prozent nominal in etwa stagnieren. Die höchsten Zuwächse zeigen sich mit einem Plus von 15,9 Prozent bei der gesetzlichen Rentenversicherung und mit +10,2 Prozent bei den Gesundheitsausgaben der Arbeitgeber. Moderater fällt der Anstieg bei den Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankversicherung mit nominal +4,6 Prozent aus. In allen drei Bereichen steigen die Ausgaben stärker als die Preise, die sich nur um 2,7 Prozent erhöhen. Mit einem Anteil von 53,6 Prozent an allen Gesundheitsausgaben ist die gesetzliche Krankenversicherung mit Abstand der größte Ausgabenträger in Bayern.

Die Gesundheitsausgaben des Bundes zeigen eine ähnliche Entwicklung. Deutschlandweit sind sie im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr nominal um 0,1 Prozent bzw. 396 Mio. Euro auf nun 500,8 Mrd. gesunken. Die auslaufenden Corona-Maßnahmen führen bei den Gesundheitsausgaben der öffentlichen Haushalte mit einem Rückgang in Höhe von 45,0 Prozent auch im Bundesdurchschnitt zu fast einer Halbierung der Gesundheitsausgaben gegenüber dem Vorjahr. Auch die anderen Bundesländer weisen eine ähnliche Entwicklung auf.

Anschaulich lassen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Ländern anhand eines neuen Dashboards (https://www.stala.sachsen-anhalt.de/ggrdl-dashboard) nachvollziehen. Es ermöglicht, beginnend ab dem Jahr 2013, vergleichende Analysen zwischen den Ländern und zeigt langfristige Entwicklungen bei den Gesundheitsausgaben.